Zu einem digitalen Gesprächsabend mit dem Landtagsabgeordneten und Kolpingbruder Raphael Tigges hatte der Bezirksverband Wiedenbrück eingeladen. „Wie wirken sich politische Entscheidungen während der Pandemie auf das Ehrenamt und die Vereine aus“ – das war das Thema der Runde.
Nach einer kurzen Information zu den aktuellen Regeln und Verordnungen der Landesregierung fand eine rege Diskussion statt. Die derzeitige Situation, in der Vereine und Gruppierungen keine Treffen und Veranstaltungen planen können, bereitet den Verantwortlichen große Sorgen. Wie wichtig die Gruppenarbeit, besonders bei den Kindern und Jugendlichen, ist, wurde allen deutlich. Hier geht es nicht nur um Freizeitbeschäftigung. Gruppenarbeit ist Erziehung und Bildung. So wird in den Ferienlagern das demokratische Miteinander geübt, indem gleiches Recht für alle und Rücksichtnahme gelten.
Vielfach gehen Bindung und Zusammenhalt in der Gemeinschaft verloren. So ist in einigen Vereinen schon jetzt ein Mitgliederschwund feststellbar, zumal in dieser schweren Zeit kaum neue Mitglieder zu gewinnen sind. Den Seniorinnen fehlen Kontaktmöglichkeiten, zu Kindern, Enkelkindern und Freundinnen.
Zudem gebe es finanzielle Probleme, weil Einnahmen aus Veranstaltungen fehlen. Stornokosten für abgesagte Veranstaltungen belasten die Vereinskonten. Raphael Tigges gab Hinweise auf Fördermöglichkeiten. Er werde sich nach weiteren Hilfen erkundigen und die Informationen weiterleiten.
Niemand weiß, wie lange die Pandemie anhält und wann wieder die gewohnte Vereinsarbeit stattfinden kann. Wie kann ein Re-Start, eine Rückkehr in den Alltag gelingen? Hier sind die Verbände gefordert, Hilfen zu bieten. So soll ein „Baukasten“ erstellt werden, der den Vereinen zur Verfügung gestellt werden könnte.
Tigges bedankte sich für die Einladung und die konstruktiven Gespräche im digitalen Austausch. „Dies war unsere zweite digitale Veranstaltung, die Nächste ist schon in Planung“, sagte der Bezirksvorsitzende Christian Schlingschröder.